Bereits als Kind…
  Beide 
  hatten wir als Kind den Wunsch, einmal einen Hund zu besitzen. Unsere Eltern 
  konnten oder wollten uns dies nicht ermöglichen, sodass der Wunsch erst wieder 
  stark wurde, als wir uns kennen lernten und unsere gemeinsame Freude an Hunden 
  feststellten. Es schien Schicksal, dass wir uns auch noch für die gleiche 
  Rasse begeisterten – den Golden Retriever. 
  Immer 
  wieder gesellte sich bei den Büchern von der Bibliothek ein Buch zur 
  Hundehaltung dazu und schliesslich fand ich mich beim Surfen auf der Retriever 
  Website wieder, wo schnell auch die Welpen-Wurfliste mit den Zuchtadressen 
  auffiel.
  Kurze 
  Zeit später, an einem Nachmittag während unseren Ferien, diskutierten wir hin 
  und her, wohin unsern Ausflug ins Grüne geplant werden sollte. Da kam mir 
  spontan die geniale Idee. 
   Ein verhängnisvoller Ausflug…
  Ich 
  griff kurzerhand nach der Welpen-Wurfliste, bereits die erste Züchterin teilte 
  uns mit, dass wir auf einen Kurzbesuch vorbeikommen könnten. Gesagt getan, wir 
  beeilten uns und waren bald schon unterwegs Richtung Züri Oberland. An diesem 
  Tag schien alles was 4 Räder hatte unterwegs zu sein. Nicht lange und wir 
  waren in einen stockenden Stau geraten. Per Handy riefen wir von unterwegs an, 
  dass wir aufgehalten würden. Die Züchterin erwies sich als geduldig und teilte 
  uns mit, dass der Verkehr eingerechnet wäre. Dennoch trafen wir ziemlich spät 
  ein. Es blieben uns knappe 20 Minuten. Die Züchterin erklärte uns einige 
  Details zur Hundehaltung und überliess uns unserem Schicksal. Sie ermunterte 
  uns jedoch, noch vom Gehege aus dem Treiben zuzusehen, währenddessen Sie uns 
  aufgrund eines Termins verliess. Schade nur, dass wir nicht hineingehen 
  konnten, doch wir verstanden schon, schliesslich hatte diese Frau uns kaum 
  kennen gelernt. 
  Beide 
  standen wir ganz entzückt am Gehege, angestrengt, mit der Hand durch das 
  Gitter des Zauns diese herzigen Hundeknäuel zu erreichen und zu streicheln. 
  Man wusste nicht wohin mit den Händen, kamen doch 5 liebesbedürftige Wuffies 
  auf einen zu gerannt. Diesen Gesichtsausdruck von meinem Freund hatte ich noch 
  nie gesehen. Er war so in eine andere Welt versunken und mir ging es auch 
  nicht anders. Ich wusste instinktiv, irgendwann in der Zukunft konnten wir 
  nicht mehr anders, als auch einen Retriever Welpen mit nach Hause zu nehmen.
  
  Schweren Herzens lösten wir uns nach einer halben Ewigkeit vom Rudel und 
  stiegen zurück ins Auto. Auf dem Nachhauseweg waren wir ganz still, jeder 
  musste in Gedanken dem soeben erlebten besonderen Ereignis nachsinnen.  
  
  So schnell nicht aus den Gedanken 
  verbannt…
  
  Einige Wochen später kam das Thema erneut auf und wir diskutierten nur eben 
  so, wie es wäre, einen solchen Hund zu haben. Intuitiv spürten wir, dass wir 
  nicht bei dieser Zucht bleiben sollten. Es schien uns nicht so sympathisch, 
  dass sich  die Hunde Tag und Nacht im Freien aufhalten mussten. Der grosse 
  Spielpark draussen, schien uns den Ersatz zur fehlenden Wärme im Haus nicht 
  wettzumachen. Auch der Hinweis, dass man die Verpflichtung einging mit dem 
  Hund weiter zu züchten stimmte uns misstrauisch. Dies sollte unserer Meinung 
  nach freiwillig geschehen.
   Solange wir beide 100% arbeiteten, kam ein Hund für uns eh nicht in Frage. 
  Dass man aber nicht wie in einen Laden spazieren konnte und mit dem Hund am 
  anderen Ende wieder hinaus und schon gar nicht, wenn man eine gute Zucht 
  suchte, war Beiden klar. Wir befassten uns deshalb 6 Monate später erneut mit 
  dem Gedanken eines Hundehalters, welcher uns seit dem erste Besuch nicht mehr 
  losliess. Wir surften erneut auf der Retriever Website und studierten die 
  Züchteradressen in der näheren Umgebung.
   
  
  Zuchtadresse Familie Grendelmeier oder 
  keine…
  
  Familie Grendelmeier in Niederglatt galt unser Interesse. Die Wurfliste 
  verriet uns, dass Sie in diesem Moment über 3 Wochen alte Hundebabies 
  verfügten. Von der Neugier gepackt wollten wir zu diesem Zeitpunkt nur einige 
  Informationen von den Züchtern, da wir zum richtigen Moment nichts falsch 
  angehen wollten. Wir wussten auch, dass es unter Umständen nicht jedes Jahr 
  einen Wurf gab und da es uns wichtig schien ein gutes Gefühl  beim Züchter zu 
  haben, rief ich unvermittelt an.
  Dieses Telefon schien ein Treffer. Die Stimme am anderen Ende war uns sogleich 
  sympathisch und vertraut. Bei einem längeren Gespräch erfuhren wir so Vieles 
  und wurden auf einen Besuch der jungen Welpen eingeladen. 
  Wie 
  kleine „Servelats“ lagen die 5 Knäuel vor uns, 3 Rüden und 2 Weibchen. Alle 
  Welpen waren schon vergeben. Doch wir wussten, so schnell ging das 
  Organisieren auch bei uns nicht, zuerst musste einer von uns den Job 
  reduzieren. 
  Wir 
  konnten uns kaum trennen von dieser Familie und fanden uns 4 Wochen später 
  schon  wieder auf Besuch. Mittlerweile zeigte uns ein Weibchen geradezu eine 
  Zirkusnummer mit der Kletteraktion; dem Zaun nach empor zum Biskuit. 
  Erstaunlich, was man den Kleinen alles beibringen konnte. 
  
  Grendelmeier’s haben wir spontan ins Herz geschlossen, es gab für uns denn 
  auch nur Eins – einen Hund von hier! Und länger warten konnten wir auch nicht 
  mehr! 
  
  Hürdenlauf und Hindernisse…
  Faya 
  hatte den letzten Wurf, sodass voraussichtlich ihre Tochter Amira im Herbst 
  gedeckt würde. Es war uns inzwischen klar, dass ich ca. auf 50% reduzieren 
  würde, falls später 1 Kind noch dazukäme. Doch wollte ich meinen Chef erst 
  einweihen, wenn klar war, dass die Hündin Amira „läufig“ war und gedeckt 
  werden konnte. 
   
  In 
  dieser Zeit waren wir auch mit Hochzeitsplänen beschäftigt. Im Herbst 
  heirateten wir und verwirklichten unseren Traum vom gemeinsamen Weg.  Nach der 
  Hochzeitsreise rief ich sofort wieder an, um zu erfahren, ob Amira denn schon 
  „läufig“ sei. Doch es war noch nicht Zeit. Weihnachten vergingen - immer noch 
  keine Läufigkeit. Wir waren am Warten und Hoffen. Es begann eine Geduldsprobe. 
  Die geplanten Ferien mit meinem Göttibub im Februar hatten wir bereits im 
  November  abgesagt, es konnte ja sein, dass der Hund kam und wir zu dieser 
  Zeit 3 Wochen Ferien nehmen mussten. Die Ferienplanung musste warten, bis man 
  mehr wusste - wenn es nur bald soweit wäre. 
    Alles wird gut…
  Am 
  11-13. Januar war es soweit, Amira war gedeckt und fortan konnte gerechnet 
  werden. Am 14. März brachte Amira 6 gesunde Welpen zur Welt. Hurra ! Wir waren 
  überglücklich über den Anruf um 14.30 h, dass bereits 3 Weibchen das Licht 
  erblickt hätten. 
  Mein 
  Chef reagierte nicht halb so erfreut und wollte zu Beginn gar nichts wissen 
  von einem reduzierten Pensum. Nach mehrmaligen Gesprächen lenkte er 
  schliesslich doch ein und liess sich von den vielen (durchdachten) Vorschlägen 
  wie der Job doch zu aller Zufriedenheit Bewältigt werden konnte geschlagen 
  geben. 
  Nun 
  war unserm Vorhaben kein Stein mehr im Weg. Am nächsten Tag nach der Geburt 
  der Welpen durften wir bereits zu einem Besuch nach Niederglatt. 
  Wir 
  waren so verzückt und voller Spannung auf die nächsten Wochen. 
  Wir 
  lernten in den kommenden Wochen, was es hiess, als Züchter die Hundebabies zu 
  verwöhnen. Das schien ganz schön anstrengend zu sein; der viele Besuch; 
  toujour Präsent zu sein für die Kleinen. 
  Bei 
  jedem Besuch schien uns der Abschied schwerer und wir fühlten uns schon bald 
  wie zu Hause bei Grendelmeiers. 
  Auch 
  Charlotte gehörte fest zum abendlichen Clan. 
  
  Letzte Vorbereitungen bis zum Tag X
  So 
  verstrich Woche um Woche. Nun sind es noch 2 Wochen. Leine, Fressnapf und 
  Liegeplatz sind vorbereitet. Nun können wir es kaum erwarten bis wir unsere 
  Kira bei uns haben und dennoch verstehen wir, wenn es Marlies und Thomas 
  schwer ums Herz ist, die lieb-gewonnenen Kerle abzugeben. 
  Ich 
  bin überzeugt, so mancher Spaziergang wird sich nach Niederglatt oder 
  Oberglatt bewegen.
    
  
  DANKE!
  Bericht von Andrea Hesse 
  15.5.2004