Die Häutung



Verlauf der Häutung

Für eine reibungslose Häutung benötigen Vogelspinnen in ihrer unmittelbaren Umgebung eine relative Luftfeuchtigkeit zeischen 80 und 90%.


Vorbereitungsphase: 2 bis 3 Wochen vor der Häutung zieht sich die Vogelspinne zur Vorbereitung in ihren Unterschlupf zurück. Sie spinnt ihn aus, spinnt dann auch den Eingang zu und nimmt keine Nahrung mehr zu sich. Hinweis: Bei "Bombardier- Vogelspinnen" lässt sich der Beginn der Häutungsphase recht gut ermitteln. Deren "Glatze" färbt sich in dieser Zeit dunkler, weil sich unter der alten bereits die neue Haut bildet.

Eigentlicher Häutungsverlauf: -Nachdem sie die Vorbereitung abgeschlossen hat, legt sich die Vogelspinne in ihrem Unterschlupf auf den Rücken. -Während sie so einige Stunden still liegt, presst sie grosse Mengen an Blut in den Vorderkörper, indem sie den Blutdruck stark erhöht. -Schliesslich platzt die Naht zwischen Vorderleib und Gliedmassen auf. Gleichzeitig schrumpft die Haut des Hinterleibs und reisst ein. -Die unmittelbar vor der Häutung gebildete sogenannte "Exuvieflüssigkeit" sorgt für eine gute "Schmierung" zwischen alter und neuer Haut. - Der Chitindeckel des Vorderleibs fällt beiseite, und die Spinne kommt nach und nach aus der alten Haut heraus.



Vogelspinnenhaut nach der Häutung. (hier auf dem Rücken liegend)



Nachbearbeitung: -Nach der sehr anstrengenden Häutung legt die die Spinne zunächst eine Pause ein. -Kurze Zeit später beginnt sie, immer noch auf dem Rücken liegend, mit "gymnastischen" Übungen, um die Gelenkhäute wieder beweglich zu machen. -Danach dreht sie sich wieder in ihre normale Stellung zurück. Ihr Körper ist noch so weich, dass jede Bewegung ziemlich unbeholfen wirkt. Der gesamte Häutungsvorgang kann zwischen 3 und 5 Stunden dauern. Wichtig: In dieser Phase darf die Spinne auf keinen gestört werden. Bei einer hektischen Flucht könnten sich zum Beispiel einzelne Beinglieder verformen. -Erst nach einer Woche hat es Sinn, der Spinne wieder Beutetiere vorzusetzen. Vorher ist sie nicht in der Lage, mit ihren Beisswerkzeugen die Tiere zu töten und zu verzehren.

Ergebnis der Häutung: Die Farben sind wieder viel intensiver. Verlorene Gliedmassen, die im Körper neu gebildet wurden, sind wieder nachgewachsen. Die "Glatze" auf dem Hinterleib der Bombardier-Spinnen ist nun verschwunden, weil die verschossenen Brennhaare durch neue ersetzt sind.